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Bücher zur Rezension
Im Sinne der Materialität -
Leonie Hunter und Felix Trautmann |
Handeln und Kritik. Politik- und Gesellschaftstheorie nach Arendt und AdornoTobias Albrecht2022 | Campus | Webseite ISBN: 978-3-593-51451-2 Seiten: 338 Hannah Arendt und Theodor W. Adorno werden kaum gemeinsam rezipiert. Meistens bezieht man sich auf Arendts politisches Denken oder auf Adornos kritische Sozialphilosophie. Es scheint als hätten die beiden Philosophien keinen Resonanzraum füreinander. Tobias Albrecht erschließt diesen Resonanzraum. Er unternimmt einen Vergleich, der Arendts und Adornos Philosophien in theorie- und realgeschichtliche Zusammenhänge stellt und auf Nähe und Differenz untersucht. Er plädiert für die Notwendigkeit eines Ergänzungsverhältnisses der beiden Ansätze, das auch aktuelle Debatten um das Verhältnis von kritischer Theorie und Politik informieren kann. |
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Die Kraft der Revision. Epistemologie, Politik und Ethik bei Donna HarawayKatharina Hoppe2021 | Campus | Webseite ISBN: 978-3-593-51354-6 Seiten: 459 Donna Haraways Figur der Cyborg und ihre Gefährt*innenspezies genießen längst nicht mehr nur in feministischen Debatten Kultstatus. Besonders vor dem Hintergrund der Zuspitzung ökologischer Krisen und der globalen Covid-19 Pandemie leistet das Werk der US-amerikanischen Biologin einen wichtigen Beitrag zu einer Theorie des speziesübergreifenden Zusammenlebens sowie dessen technologischer Vermittlungen. Mit »Die Kraft der Revision« erfolgt erstmalig eine vollständige Darstellung der Werke Donna Haraways sowie eine Systematisierung ihrer vielschichtigen Konzepte. Die Studie ermöglicht, Potenziale und Grenzen ihres Denkens für die Analyse und Theoretisierung gegenwärtiger Problemlagen auszuloten und erschließt durch einen kenntnisreichen Blick auf das »Netzwerk Haraway« den theoretischen Reichtum, den Donna Haraway nicht nur der Soziologie bietet. |
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Die Ohnmacht des Spekulativen. Elemente einer Poetik von Hegels "Phänomenologie des Geistes"Ivan Boldyrev2021 | Fink | Webseite ISBN: 978-3-7705-6540-5 Seiten: 229 In diesem Buch wird Hegels Phänomenologie des Geistes als ein literarischer Text gedeutet, der seine Überzeugungskraft aus der Lektüre anderer Texte schöpft. Untersucht werden die politischen und ästhetischen Konsequenzen dieser Interpretation. Das dialektische Philosophieren ist ein Bedürfnis, die vergangenen Gedankensysteme – die Texte – in ihrer eigenen Logik als mangelhafte aufzuweisen und zu überwinden, um dadurch die letzte spekulative Synthese zu etablieren. Aber dieselbe Operation macht – so die Hauptthese des Buches – das Spekulative selbst verwundbar, das damit in seiner unselbständigen Verfassung und in seinem Scheitern aufgewiesen wird. Die im Buch dargestellten Gesten des Anleihens und der Affinität sind nicht nur für Hegels Stil prägend. Sie können auch das Dialektische selber neu bestimmen – als eine verschwindende, fast unmögliche Stimme, eine Bemühung, aus der Verschränkung unvereinbarer, konfligierender Diskurse einen Sinn zu gewinnen. |
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Zeitstrukturen des Rechts. Über die Möglichkeit einer kritischen Theorie der GerechtigkeitEsther Neuhann2020 | Velbrück | Webseite ISBN: 9783958322288 Seiten: 400 Im Vordergrund steht die Frage, ob die »Gerechtigkeit« ein geeigneter Grundbegriff für eine kritische Theorie der Gesellschaft ist. Die Autorin analysiert das im Kontext der Kritischen Theorie infrage stehende Konzept und bestimmt sein Verhältnis zu individuellen Rechten und positivem Recht. Davon ausgehend systematisiert sie unterschiedliche Spielarten der Skepsis an der emanzipatorischen Kraft des Gerechtigkeitsbegriffs und betont dabei die Kritik, dass eine libertäre Gerechtigkeitskonzeption Ausbeutungseffekte, eine egalitäre hingegen Normalisierungseffekte habe. Die prozedurale Gerechtigkeitskonzeption Rainer Forsts wird darauf untersucht, ob diese die Beherrschungseffekte vermeiden kann. Dafür wird eine vollständige Rekonstruktion seiner Theorie vorgelegt. An zwei entscheidenden Stellen wird sie ergänzt und modifiziert: erstens hinsichtlich der Begründung des »Rechts auf Rechtfertigung«, die die Autorin mit Hilfe von Fichtes Anerkennungsbegriff umdeutet, und zweitens, indem das Verhältnis von Forsts Gerechtigkeitskonzeption zum modernen Recht erörtert wird. Die Hauptthese des Buches legt dar, dass diese kritisch-prozedurale Gerechtigkeitskonzeption die Beherrschungseffekte der Ausbeutung und Normalisierung vermeidet, aber das Potential für einen neuen zweistufigen Beherrschungseffekt ausbildet: »Beschleunigung«, verstanden als stetige Verringerung der Geltungsdauer sozialer Institutionen, insbesondere rechtlicher Normen, und damit einhergehend die Subjektivierungsform der »Flexibilisierung«. Eine Reflexion der kritisch-prozeduralen Gerechtigkeitskonzeption auf diesen in ihr angelegten Beherrschungseffekt wirft die Frage nach dem gewünschten Modus der Entwicklung des Rechts (als Realisierungsform der Gerechtigkeit) in der Zeit auf. Die Ausgangsfrage nach der Möglichkeit einer kritischen Theorie der Gerechtigkeit entscheidet sich also mit Blick auf die Zeitstrukturen des Rechts. |
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Poverty, Inequality, and the Critical Theory of RecognitionGottfried Schweiger (Hrsg.)2020 | Springer | Webseite ISBN: 978-3-030-45795-2 Seiten: 321 This book brings together philosophical approaches to explore the relation of recognition and poverty. This volume examines how critical theories of recognition can be utilized to enhance our understanding, evaluation and critique of poverty and social inequalities. Furthermore, chapters in this book explore anti-poverty policies, development aid and duties towards the (global) poor. This book includes critical examinations of reflections on poverty and related issues in the work of past and present philosophers of recognition. This book hopes to contribute to the ongoing and expanding debate on recognition in ethics, political and social philosophy by focusing on poverty, which is one highly important social and global challenge. |