Koreň, Ladislav/Schmid, Hans Bernhard/Stovall, Preston/Townsend, Leo (Hg.): Groups, Norms and Practices. Essays on Inferentialism and Collective Intentionality. Basel: Springer International Publishing 242 Seiten. [978-3-030-49589-3]

Townsend, Leo/Stovall, Preston/Schmid, Hans Bernhard (Hg.): The Social Institution of Discursive Norms. Historical, Naturalistic, and Pragmatic Perspectives. New York/London: Routledge 2021. 288 Seiten. [978-0-367-49208-3]

Rezensiert von Joschka Briese (Europa-Universität Flensburg)

Was zeichnet unser gemeinsames Handeln aus? Sind es sozial-kognitive Strukturen oder diskursive Normen? Und wie lassen sich diskursive Normen rekonstruieren? Das sind die wesentlichen Fragen, die in den beiden Sammelbänden „Groups, Norms and Practices. Essays on Inferentialism and Collective Intentionality und „The Social Institution of Discursive Norms. Historical, Naturalistic, and Pragmatic Perspectives“ verhandelt werden. Nicht nur überschneiden sich Autorinnen und Herausgeber der Sammelbände, sondern handelt es sich bei beiden Werken um Forschungsergebnisse des tschechisch-österreichischen Forschungsprojektes „Inferentialism and Collective Intentionality“, welches von 2017 bis 2020 vom österreichischen Wissenschaftsfonds und der tschechischen Wissenschaftsstiftung kofinanziert wurde. Obwohl damit zwar die lokale Verortung des Forschungsprojektes beschrieben ist, zeigen die Autorinnen und Herausgeber, dass ihre Perspektiven einen globalen und bisweilen universalen Erklärungsansatz verfolgen: Sowohl normativer Inferenzialismus als auch Theorien kollektiver Intentionalität (im Folgenden als NI bzw. CI abgekürzt) erheben den Anspruch, sowohl die Normativität des interaktiven wie gesellschaftlichen Miteinanders zu erklären sowie Antworten auf handlungstheoretische Fragen bereitzustellen. Damit steht auch das Verhältnis von Handlungen und Kognition sowie Intentionalität im Blickpunkt. Während aber „Groups, Norms and Practices. Essays on Inferentialism and Collective Intentionality“ insbesondere die Schnittstelle von Handlung und Intentionalität analysiert, beschäftigen sich die Beiträge aus „The Social Institution of Discursive Norms. Historical, Naturalistic, and Pragmatic Perspectives“ insbesondere mit Normativität, wobei auch soziale Handlungen, insbesondere in Form von Sprechakten, berücksichtigt werden. Dass die Autorinnen und Herausgeber mit ihren Analysen nicht nur an relevante sozial-, sprach- und handlungsphilosophische Fragen anschließen, sondern auch zeitgenössische Ansätze verfolgen, ist den beiden Sammelbänden durchweg anzumerken. Obwohl der geführte Spezialdiskurs bisweilen nur für Expertinnen zugänglich zu sein scheint, schaffen es beide Bände, ihre wesentlichen Erkenntnisse auch für Interessierte außerhalb der analytischen Philosophie zugänglich zu machen: Normativität und Intentionalität stünden in einem irreduziblen Verhältnis zueinander und müssten deshalb stets in Berücksichtigung der anderen Aspekte erklärt werden. Dies macht die Sammelbände nicht nur an Debatten der Kontinentalphilosophie und Sozialwissenschaften anschlussfähig. Auch Kognitionswissenschaften, Anthropologie und Linguistik finden hier differenzierte Erklärungen komplexer Phänomene, die immer wieder auch empirisch belegt werden.

Im Mittelpunkt des Sammelbandes „Groups, Norms and Practices. Essays on Inferentialism and Collective Intentionality“ stehen die verschiedenen Erklärungsstrategien, die NI und CI für diskursive Praktiken, Sozialität und normgeleitetes Verhalten haben. Die beiden Ansätze scheinen dabei zunächst inkompatibel miteinander, wie Ladislav Koreň in seiner Einleitung zusammenfasst:

On the one hand, inferentialism claims that we are sapient creatures because we make claims and reason from and to claims, which is a matter of our abilities to take part in norm-governed social practices of giving and asking for reasons […]. It maintains that underlying this are social-normative attitudes of treating performances as appropriate or not, adopted by agents in the course of engaging in reciprocal interpretation of one another verbal and non-verbal behaviour. Collective intentionality theories, on the other hand, aim to provide accounts of what makes human experiences, attitudes, actions or practices shared in the first place. According to them, the key lies in our capacities (including motivations) to take collective intentional attitudes of sorts. (1f.)

Die Konfliktlinie von NI und CI entwickelt sich also entlang der Frage, inwiefern intentionale Einstellungen, die Kollektivhandlungen motivieren, als Struktur (intentionalistisch) vorausgesetzt werden können oder als normativer Effekt diskursiver Praktiken gelten sollten. Diese strikte Unterscheidung zwischen NI und CI erweist sich allerdings als komplexer, wenn die verschiedenen Erklärungsstrategien berücksichtigt werden. So stellen sich auch die verschiedenen Positionen des Sammelbandes und der Debatten im Rahmen der analytischen Philosophie durchaus als vielfältig heraus. Koreň unterteilt die CI in drei unterschiedliche Darstellungsweisen: Subjekt-Theorien [subject-accounts], Gehalt-Theorien [content-accounts] und Modus-Theorien [modus-accounts]. Diese teilen die Auffassung, kollektive intentionale Einstellungen als Voraussetzung für Gruppenhandlungen zu begreifen, doch sind die Erklärungsmodelle unterschiedlich. Subjekt-Theorien gingen davon aus, dass kollektive Intentionalität eine Menge gleichartiger intentionaler Einstellung mehrerer Individuen erfordere, denen als Gruppe kollektive Intentionalität zugewiesen würde. Gehalt-Theorien hingegen sehen das Moment kollektiver Intentionalität weniger aufseiten eines pluralen Subjekts. Vielmehr sei kollektive Intentionalität eine spezifische Form des Gehalts von Intentionen. Modus-Theorien derweilen betrachten kollektive Intentionalität weder als Gehalt noch als Komposition mehrerer Individuen, sondern betonen die Irreduzibilität von kollektiver Intentionalität als spezifischer intentionaler Einstellung.

Der normative Inferenzialismus hingegen geht insbesondere auf Robert Brandom (2000) zurück, wobei auch andere Philosophinnen wie Rebecca Kukla und Mark Lance (2009), Jaroslav Peregrin (2014), aber auch Wilfrid Sellars (1953) ihre eigenen inferenzialistischen Ansätze entwickelt haben. Nichtsdestotrotz gilt Brandoms „Spiel des Gebens und Forderns von Gründen“ (vgl. 2000) als der wohl elaborierteste Ansatz des normativen Inferenzialismus.

Der Sammelband „Groups, Norms and Practices. Essays on Inferentialism and Collective Intentionality“ gliedert sich in drei Abschnitte, die jeweils unterschiedliche Perspektiven auf das Verhältnis von CI und NI eröffnen. Die Artikel des Abschnitts „Relating Inferentialism to Collective Intentionality“ widmen sich der wechselseitigen Kritik der jeweiligen Ansätze, indem sie vermeintliche theoretische und konzeptuelle Schwächen offenlegen und zu korrigieren versuchen. Dies zeigt nicht nur, dass sich CI und NI gegenseitig ergänzen können, sondern zeugt in weiten Teilen auch von einer respektvollen Debatte.

Javier González und Zamora-Bonilla widmen sich dem Konzept kollektiver Überzeugungen [collective beliefs] (21–38). CI-Ansätze könnten diese kaum angemessen als Überzeugungen beschreiben und müssten sie als praktische und nicht-epistemische Akzeptanz erklären, weil jenen einige wesentliche Eigenschaften von Überzeugungen fehlten. Ein NI-Ansatzkönne nun (kollektive) Überzeugungen als spezifische normative bzw. deontische Status modellieren, was epistemische Schwierigkeiten der CI löse.

Auch Leo Townsend integriert Aspekte des NI in theoretische Fragen der CI, analysiert aber weniger die epistemische Binnenstruktur von Gruppen als deren Funktion als Zeugnisgeberinnen [collective testimony] (39–58). In spezifischer Auseinandersetzung mit Miranda Fricker (2012) kritisiert er, dass deren Beschreibung von Gruppenzeugnissen keine genuine epistemische Verantwortung (von Gruppen) garantieren könne. Weder seien ihre Beschreibungen hinreichend, um zu verstehen, warum sich Sprecherinnen auf Wahrheit verpflichten (objektbezogen) noch seien diese verantwortlich vor ihrem Publikum (subjektbezogen). Stattdessen sei ein inferenzialistisches Modell kollektiver Zeugnisse, welche die Zweite-Person-Festlegung [second personal commitment] berücksichtige und den Festlegungsbegriff damit schärfe, angemessen. Diese an Brandoms Festlegungsbegriff angelehnte Analyse fokussiert insbesondere das Verhältnis zwischen Verantwortung und dem Anspruch, die Festlegung der Gruppe im Zweifelsfall zu verteidigen.

Wir-Einstellungen [we-attitudes] als Rechtfertigung von impliziter deontischer Kontoführung [implicit scorekeeping] behandelt Ronald Loeffler (59–81). Brandoms implizite deontische Kontoführung sei eine Form des Mindreading, aber nicht mit anderen (kognitionswissenschaftlichen) Ansätzen kompatibel, weil er keine höherstufigen kognitiven Einstellungen [high-order thoughts] zulasse. Loefflers CI-Ansatz integriert propositionale Wir-Einstellungen in implizite Kontoführungspraktiken, indem er Überzeugungen als bereits sozial anerkannt und bewertet analysiert. Damit involvierten Überzeugungen bereits interlokutive und interpersonale Relationen, erforderten aber keine übergeordneten kognitiven Einstellungen.

Der Abschnitt „Philosophical and Empirical Cross-Pollination“ stellt eine Beziehung zwischen philosophischen Konzepten und empirischer Forschung her. Während dies bei CI-Ansätzen, insbesondere in Bezug auf Michael Tomasello (2014), üblich ist, sind empiriebasierte NI-Ansätze eher selten.

Dieser empirischen Leerstelle des NI widmet sich Jaroslav Peregrin (85–98). Er untersucht, warum Menschen sich zu kulturellen Wesen entwickelt haben, wendet sich aber gegen Michael Tomasellos Konzept der kollektiven Intentionalität. Stattdessen erklärt er mit Rückgriff auf Wilfrid Sellars, aber auch (und insbesondere) Tadeuz Zawidzkis Mindshaping (2013), dass sich Menschen durch ihre normative Nische [normative niche] auszeichnen, also die Rolle, die sie im Rahmen eines normativen Bezugssystems spielen. Anstatt Kulturalität und diskursive Sozialität auf kollektiver Intentionalität zu gründen, sei diese vielmehr ein Effekt der normativen Nische.

Auch Glenda Satne steht im Spannungsfeld von CI und NI, reflektiert beide Traditionen, um einen weiteren Weg vorzuschlagen, der eher evolutionär begründet ist (99–118). Ihre Theorie tendiert dabei eher zur CI: Zwar sei die Annahme des NI, dass intentionale Einstellungen keine unerklärten Voraussetzungen [unexplained explainers] sein dürften, richtig. Doch würden gemeinsamen Praktiken und deren gehaltvollen Einstellungen sowohl Wir-Einstellungen voraussetzen als auch auf basalen Formen der kollektiven Intentionalität gründen, die sich evolutionär entwickelt hätten.

„Wherein is Reason Social?“ (Ladislav Koreň) stellt die Frage, warum menschliches Denken und insbesondere Begründung, Rechtfertigung und Argumentation [human reasoning] genuin sozial ist, in den Mittelpunkt (119–146). Dabei setzt er sich ausführlich mit der naturalistischen Theorie von Hugo Mercier und Dan Sperber (2017) auseinander und postuliert, dass diese vielversprechend sei, aber einige Probleme aufweise, die der NI lösen könne. Insbesondere das „Spiel des Gebens und Forderns von Gründen“ (vgl. Brandom 2000) müsse grundlegender berücksichtigt werden. Dennoch könnte die Perspektive Merciers und Sperbers einen naturalistischen Inferenzialismus bereichern, um den sozialen Ursprung sowie die Funktion von Begründung, Rechtfertigung und Argumentation zu erklären.

Anna Moltchanova befasst sich weniger mit Intentionalität in diskursiven als im phänomenalen Sinne (147–170). Sie argumentiert, dass es ein grundlegendes Wir-Selbstbewusstsein [plural self-awareness] gäbe, welches sich von den verschiedenen Erklärungsstrategien der CI (subject-accounts, content-accounts und mode-accounts) unterscheide. Wir-Selbstbewusstsein sei nicht reduzierbar, sondern bilde stattdessen eine temporäre Einheit mehrerer Ichs, die perspektivische Orte beinhalte. Sie stützt ihre Beschreibung mit empirischen Studien, z.B. von gemeinsamen Tätigkeiten.

Abschnitt III „Themes from Wilfrid Sellars“ beinhaltet jene Artikel, die sich mit Wilfrid Sellars dezidiert einem Gründungsvater des Inferenzialismus widmen. Die Implikationen seiner Theorie für z.B. das Verständnis von Wir-Intentionen werden in der analytischen Philosophie allerdings weniger diskutiert als Brandoms NI.

Christopher Gauker kritisiert die Annahme, Attribution von Überzeugungen und Wünschen könne Verhalten erklären oder voraussagen (173–187). Stattdessen hätten Attributionen von Überzeugungen und Wünschen hauptsächlich eine kommunikative Funktion: Mit der Attribution einer Überzeugung tätige man eine Behauptung anstelle des Überzeugungsträgers, während die Attribution eines Wunsches der Artikulation einer Forderung anstelle des Wünschenden gleichkomme.

„Sellars on Rational Agency as Presupposing Collective Attitudes“ (Jeremy Randel Koons) untersucht Sellars’ inferenzialistische Bedeutungstheorie, insbesondere hinsichtlich der Regelgeleitetheit von Konzepten (189–213). Ausgehend von einer Beschreibung von mustergeleitetem und regelbezogenem Verhalten hebt er hervor, dass materiale Inferenzen in einer Metasprache formuliert sein müssten, die Wir-Intentionen ausdrücken könne. Sellars Bedeutungstheorie korrigiere Aspekte der Debatte zwischen Margaret Gilbert (2014) und Raimo Tuomela (insb. 2002, 2007) über kollektive Intentionalität: Während der Autor sich zwar auf Tuomelas Wir-Modus als Erklärung für mustergeleitetem und regelbezogenem Verhalten beruft, würde Gilbert implizite kollektive Intentionen besser erfassen.

Preston Stovall erläutert ein semantisches Modell zur Beschreibung von deskriptiven, präskriptiven und intentionalen Sätzen zur Repräsentation von möglichen Welten respektive zum Ausdruck von Handlungsplänen (214–238). Dabei setzt er sich mit Sellars’ Wir-Intentionen auseinander und führt zur Explikation von Wir-Intentionen modales Vokabular (I shall und we shall) ein. Damit erklärt er sowohl moralisches Begründungen als auch kollektive Intentionalität als praktische Rationalität.

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Die Artikel des Sammelbands „The Social Institution of Discursive Norms. Historical, Naturalistic, and Pragmatic Perspectives“ entwickeln unterschiedliche Perspektiven auf die Struktur von diskursiven Normen. Der Ausdruck „diskursive Normen“, so schreiben Preston Stovall und Leo Townsend in ihrer Einleitung „refer[s] to the standards of evaluation that attend the exercise of rational thought and agency“ (1). Die verschiedenen Artikel sind sich dabei einig: Diskursive Normen sind nicht nur relevant, um soziale Interaktion zu beurteilen. Sie sind auch selbst sozial strukturiert, was ihre sozial-normative Konstituiertheit aber nicht notwendigerweise einschließt.

Wenn also auch die Grundannahme zur Sozialität diskursiver Normen von den Beitragenden des Sammelbandes geteilt wird, unterscheiden sich doch die Erklärungsstrategien sowie Fokussetzungen. Während einige eher institutionelle Strukturen betrachten (z.B. Wolfgang Huemer, Leo Townsend und Mihaela Popa-Wyatt), wenden sich andere eher dem Verhältnis von diskursiven Normen und Kognition zu (z.B. Preston Stovall und Jaroslav Peregrin). Wieder andere betrachten das Konzept der diskursiven Normen eher aus seiner philosophiegeschichtlichen, phylo- bzw. ontogenetischen Entstehung heraus (z.B. Vitaly Kiryushchenko und Ladislav Koreň).

Die Herausgeber haben sich daher entschieden, den Sammelband in drei Sektionen zu unterteilen, welche Sozialität und diskursive Normen auf unterschiedliche Weise betrachten: philosophiehistorisch, natura­listisch und sozial-pragmatisch. Die Trennung zwischen diesen Ansätzen ist dabei keineswegs so strikt wie zunächst vermutet, lassen sich nicht nur thematische, sondern auch theoretische wie argumentative Bezüge zwischen den Sektionen herstellen.

Die philosophiehistorisch motivierten Artikel entfalten entlang von Kant, Hegel, Peirce und Sartre einen traditionsreichen Fluchtpunkt für zeitgenössische Debatte zum Verhältnis von Normativität und Sozialität. Die naturalistische Perspektive versucht nicht nur eine naturalistische Basis für soziale und diskursive Normen zu finden, sondern auch eine Genealogie zur Genese diskursiver Normen zu entwickeln und das Verhältnis von konstitutiven und regulativen Regeln zu reflektieren. Die Kapitel zu sozial-pragmatischen Ansätzen hingegen betonen die Sozialität diskursiver Normen. Dabei stehen nicht nur Argumente für und gegen die Verschränkung von diskursiven Normen und Sozialität im Mittelpunkt, sondern auch politisch-normative Dimensionen des Sprachgebrauchs.

Robert Brandoms „The Fine Structure of Autonomy and Recognition: The Institution of Normative Statuses by Normative Attitudes“ behandelt Hegels Idee, dass Normen bzw. normative Status auf gegenseitiger Anerkennung gründen (25–48). Bei diesem Artikel handelt es sich um eine gekürzte Fassung des neunten Kapitels aus A Spirit of Trust (2019). Brandom entwickelt sein Argument entlang der philosophiegeschichtlichen Kant-Hegel-Achse: Während Kant Rationalität noch an Autonomie knüpfe, sei es Hegel zu verdanken, dass die Normativität der Rationalität als sozial instituiert verstanden werden müsse. Daraus entwickelt Brandom ein normativ-pragmatisches Modell von Hegels Begriff der Anerkennung.

Vitaly Kiryushchenko bezieht sich auf die Rolle des Begriffs des normativen Status bei Brandom und wendet sich der Objektivität von Normen zu (49–68). Laut Kiryushchenko könne Brandom die Objektivität von (linguistischen) Normen nicht hinreichend erläutern. Daher wendet er sich Charles S. Peirces Begriff des Forschens [inquiry] zu. Peirces Objektivitätsbegriff, der als allmähliche, aber universale Übereinkunft im Laufe der Zeit beschrieben werden kann, stelle eine bessere Erklärung bereit als Brandoms Darstellung objektiver Normen.

Hans Bernhard Schmid konfrontiert Brandoms Ansatz zur Sozialität der Rationalität mit Sartres Existenzialismus (79–87). Brandoms Modell mangele es an einem Authentizitätsbegriff, der auch nicht mit der Annahme eines allgemeinen Wir gerechtfertigt werden könne. Stattdessen könne Selbsterkenntnis als Wir-Intentionalität modelliert werden, welche aber sozialen Praktiken vorausgesetzt wäre.

„Assertion: A Pragmatic Genealogy“ (Ladislav Koreň) entwickelt mithilfe von Edward Craigs pragmatischer Genealogie (1990) eine naturalistische Antwort auf die Frage, warum diskursive Gemeinschaften über die Praktik der Behauptung verfügen (91–120). Anstatt Behauptungen eine konstitutive Funktion im Rahmen der Entstehung von Sozialität und Kooperativität einzuräumen, betont Koreň, dass soziale Menschenaffen zwar über soziale und kooperative Strukturen verfügten, aber sich nicht durch assertorische Praktiken auszeichneten. Dennoch könnte die Praktik der Behauptung in solchen Gemeinschaften nicht nur bestimmte Koordinationsprobleme lösen, sondern auch zum Zusammentragen von Informationen nützlich sein.

Jaroslav Peregrin verbindet Brandoms NI mit empirischer Forschung im Bereich der psychologischen Normgenese und plädiert ebenfalls für einen naturalistischen Ansatz (121–137). Er untersucht nicht nur diskursive Normen sprachlicher Gemeinschaften, sondern nimmt mithilfe des Inferenzialismus auch basale Normen in den Blick. Diese könnten nicht nach Angemessenheit, Richtigkeit oder Falschheit beurteilt werden, sondern müssten unter Aspekten der Nützlichkeit beschrieben werden. Auch entwicklungspsychologische Studien würden diese basale Form normativer Einstellungen belegen.

Preston Stovall stellt eine evolutionäre Erklärung von Kognition und eine normative Theorie von Sprache in ein Verhältnis (138–176). Auf Basis von Brandoms heuristischen Bedeutung-Gebrauch-Diagrammen [meaning-use-diagrams] (2008) argumentiert er, dass die Entstehung einer deontischen Kognition nicht nur allgemein vorteilhaft wäre, sondern auch die Fähigkeit natürliche Sprache zu beherrschen ermögliche.

Wolfgang Huemers Artikel stellt regulative und konstitutive Regeln einander gegenüber und analysiert diese im Rahmen von sozialen Interaktionen (177–193). Zeitgenössische Theorien sozialer Interaktion würden die Koordination von Verhalten biologischer Organismen zu wenig berücksichtigen. Daher sei es eben der Prozess der sozialen Kalibrierung [calibrating one’s behavior to that of others], also die interaktive und kommunikative Adaption und Anpassung, welcher soziale Institutionen erst erschaffe.

Jeremy Wanderer untersucht Sozialität in basalen Formen diskursiver Praktiken (197–222). Dabei kontrastiert er Aussagen in der ersten Person Singular mit Aussagen in der zweiten Person Singular, um zu begründen, dass es kein Ich ohne ein Du geben könne. Während Brandoms Hauptwerke dies implizit noch nahelegen könnten, baut Wanderer auf Argumente von Matthias Haase (2007) und Vincent Descombes (2014), um die Irreduzibilität der Sozialität zu begründen.

Quill Kukla und Dan Steinberg analysieren die diskursive Praktik des Widerrufens [retraction] anhand eines sozial-normativen Modells von Sprechakten (vgl. Kukla/Lance 2009) (223–247). Sie unterscheiden dabei zwischen agens-relativen und agens-neutralen Inputs bzw. Outputs, die Voraussetzung und Folgen von Sprechakten ebenso beschreiben wie die Verpflichtungen bzw. normativen Status, die Sprecherinnen mit ihnen eingehen. Widerrufen weist in diesem Sprechaktmodell nicht nur eine politische Dimension auf, sondern stellt sich auch als grundlegende Praxis heraus, um Autonomie in diskursiven Praktiken zu wahren.

Auch Leo Townsend entwickelt seine Argumente entlang des Sprechaktmodells von Rebecca Kukla und Mark Lance (vgl. 2009), fokussiert aber insbesondere auf politische Dimensionen von Sprechakten (248–263). Dabei hat er Unrecht in diskursiven Praktiken im Blick, welche dann aufträte, wenn die soziale Identität von Sprecherinnen in Konflikt mit der Art und Weise stünde, wie diese in diskursiven Praktiken verstanden würden. Dies führe insofern zu Entmachtung, dass Sprecherinnen nicht mehr jene Sprechakte ausführen könnten, die sie beabsichtigten. Anhand von Performanzen von Sprecherinnen indigener Gemeinschaften belegt Townsend seine Thesen.

Eine andere politische Dimension sprachlicher Praktiken betrachtet Mihaela Popa-Wyatt, nämlich repressive Rede und insbesondere Verunglimpfungen (264–273). Anstatt Verunglimpfungen als einen regulären Akt in Kommunikation zu analysieren, vertritt Popa-Wyatt die These, es handele sich hierbei um metakommunikative Akte, denn Verunglimpfungen würden ihrem Ziel eine niederwertige Rolle im kommunikativen Miteinander zuweisen. Anhand dieser Analyse entwickelt sie dann ein komplexeres Modell von kommunikativen Rollen in der Interaktion.

Die beiden Sammelbände zeichnen sich insbesondere durch ihre kreativen Perspektiven auf Debatten im Bereich von CI und NI aus. Während sowohl die thematischen als auch die disziplinären Darstellungen zunächst vermuten lassen, dass es sich bei den Beiträgen stets um spezielle Diskurse handelt, so sind die verschiedenen Ansätze häufig durch andere Disziplinen angereichert, was eine Integration der theoretischen Elemente in andere Forschungsfelder ermöglicht. Dies gilt nicht nur für Artikel wie Ronald Loefflers „Implicit Scorekeeping“, der durch seinen vorsichtigen Umgang mit den theoretischen Prämissen von CI und NI eine interperspektivische Verknüpfung schafft. Auch Jaroslav Peregrins Diskussion des Mindshapings (vgl. Zawidzki 2013) führt nicht nur inferenzialistische und kognitionswissenschaftliche Ansätze auf soziale Kognition zusammen, sondern eröffnet neue Debatten an deren Schnittstellen. Denn hier geht es, ganz im Sinne einer Grundlagenforschung, darum, inwiefern diskursive Wesen (und deren soziale Kognition) strukturell vorausgesetzt werden könnten oder inwiefern diese vielmehr Resultate sozial-normativer und kultureller Entstehungsprozesse seien (ohne dabei andere Formen kognitiver Prozesse zu leugnen). Entsprechend müssten theoretische (und metaphorische) Begriffe wie Mindreading (im Bereich der Theory of Mind) sowohl empirisch als auch philosophisch hinterfragt werden.

Brisant ist auch Christopher Gaukers Einwand auf die Zuweisung von Überzeugungen:

I doubt there is much truth in the idea that we can predict people’s behavior in these terms. In any case, the raison d’être for attributions of beliefs and desires lies elsewhere. The attribution of beliefs and desires belongs to a communicative practice that facilitates interpersonal cooperation. In particular, in attributing a belief we, in effect, make an assertion on another person’s behalf. In attributing a desire we, in effect, make a command on another person’s behalf. (174)

Gauker ficht hier nicht nur attributionstheoretische Grundlagen an, die zumindest seit Fritz Heider (1958) bestehen, sondern wendet die theoretischen Prämissen gewissermaßen kommunikativ-sprechakttheoretisch. Der von Gauker beanspruchte Begriff der indirekten Kommunikation, der die attributionstheoretischen Prämissen ersetzt und etablierte Kommunikationsbegriffe erweitert, eröffnet eine neuartige Perspektive auf kognitive Prozesse, die an Kommunikation beteiligt sind. Einwände gegen eine kategoriale Gleichstellung von direkter und indirekter Kommunikation z.B. aus der Semiotik mögen berechtigt sein, dass sich Kommunikation und indirekte Kommunikation genuin hinsichtlich ihrer Zeichenhaftigkeit unterscheiden. Doch zeigt die Kopplung Gaukers von Überzeugung/Behauptung bzw. Wunsch/Forderung mit einem sozial-normativen Kommunikationsmodell, welches implizit auch Drittpersonalität zu umfassen scheint, dass sich Funktionsverhältnisse von propositionalen Einstellungen und Gehalten einerseits und Äußerungen bzw. Sprechakten andererseits gänzlich neuartig modellieren lassen.

Auch Jeremy Wanderers Beitrag „An I without a You?“ scheint zunächst traditionelle Debatten von Sozialität an der Schnittstelle Ich-Du bzw. Wir-Ich aufzugreifen und entlang von Brandoms Inferenzialismus zu elaborieren. Weil Wanderer bei Fragen der Zuweisung von Einstellungen und Gehalten nicht bei Propositionen (und damit Subjekt-Prädikat-Strukturen) verweilt, sondern sich Matthias Haases Pluralformen (vgl. 2007) zuwendet, entstehen neue (hier insbesondere linguistisch-pragmatische) Anschlussmöglichkeiten. Da Wanderer (mit Bezug auf Haase und Descombes) Sozialität über Verben bzw. Verbkonstruktionen erörtert, lassen sich diese in den Mittelpunkt des Erkenntnisinteresses rücken: Analytisch wie empirisch lässt sich die Frage der Zuschreibung propositionaler Einstellung in diskursiven Praktiken, die auch bei Brandom noch über Satzstrukturen rekonstruiert werden (vgl. 2000, S. 689-850), nun spezifischer fassen: Es sind Verben, die entsprechend ihrer diskursiven Normen dafür sorgen, dass jemand als diskursives Wesen signifiziert wird (und dann auch anerkannt werden kann) (vgl. dazu auch Briese 2019, 2020, Harendarski 2021). Welche Strukturen solche sozial-kommunikativen bzw. intentionalen Verben allerdings aufweisen, ist dann aber wohl keine genuin philosophische, sondern vielmehr eine linguistische. Mit Wanderers Ansatz öffnet sich die normative Pragmatik also einer linguistischen Analysierbarkeit. Damit wendet man sich nicht nur der Realisierung von Normativität in linguistischen Strukturen zu, sondern stellt neue Konzepte für empirische Erklärungen bereit.

Stichwort: Sprechakte. Dass sich diesen nicht nur am Rande, sondern zumindest im Bereich der normativen Pragmatik (und damit der Analyse diskursiver Normen) in mehreren eigenständigen Artikeln gewidmet wird, zeigt neue Tendenzen im Rahmen der Sprechaktanalyse auf. Mit Rebecca Kulas und Mark Lances Sprechaktansatz steht nicht nur eine Analyse von Äußerungen bereit, die sich nicht stets auf die Gründungsväter der Pragmatik (John L. Austin, John R. Searle und H. Paul Grice), sondern auf neue Ansätze im Bereich der anglo-amerikanischen und kontinentalen Philosophie (Wilfrid Sellars, Robert Brandom, John McDowell, Martin Heidegger und Louis Althusser) beruft. Die verschiedenen Artikel zeigen auch, dass diese eine andere Perspektive einschlagen können und insbesondere politischen Sprachgebrauch analysierbar machen, ohne dabei auf ein differenziertes theoretisches Vokabular zu verzichten.

Neben den verschiedenen Ansätzen zum Verhältnis von Normativität, Handlung und Kognition, welche weder in den Artikeln noch in dieser Rezension erschöpfend gewürdigt werden können, sind zumindest zwei weitere Aspekte zu nennen, die die Sammelbände nicht nur für Expertinnen im Rahmen der analytischen Philosophie, sondern auch für Wissenschaftlerinnen aus angrenzenden Disziplinen interessant machen. Stets setzen sich die Autorinnen respektvoll mit den verschiedenen, dann auch kritisierten, Ansätzen auseinander. So widmet sich z.B. Ladislav Koreň „The Enigma of Reason“ (Mercier/Sperber 2017) und würdigt die verschiedenen Aspekte der Theorie ausführlich, ohne auf eine grundsätzliche Kritik zu verzichten. Obwohl sich CI und NI hinsichtlich vieler theoretischer Voraussetzungen grundsätzlich zu widersprechen scheinen, so zeichnen die Autorinnen doch zumeist getreu die antipodischer Positionen nach. Dass nur wenige letztlich eine umfassende Revision ihrer eigenen Position veranlassen, ist dabei keineswegs den Autorinnen anzulasten. Vielmehr scheint es schlichtweg theoretische Inkompatibilitäten, z.B. hinsichtlich des ontologischen bzw. deontologischen Status von Kognition und Intentionalität, zu geben, deren Diskussion aber für weitere philosophische wie wissenschaftliche Theorien äußerst nützlich sind.

Für diejenigen Leserinnen, die die verschiedenen Ansätze von CI und NI nicht präsent haben, bieten die Sammelbände außerdem zwei ausführliche Einführungen, die die wesentlichen theoretischen Aspekte von CI und NI zusammenfassen. Dass mit einem Kapitel aus „A Spirit of Trust“ (Brandom: 2019) auch ein theoretischer Bezugstext der verschiedenen Artikel des Sammelbandes abgedruckt ist, erleichtert zudem das Verständnis der Beiträge.

Ganz im Geiste der analytischen Philosophie weisen sich einige Artikel allerdings auch durch ihren replikhaften Charakter aus. So ist z.B. Leo Townsends Artikel „Trust and Commitment in Collective Testimony“ allein eine Kritik von Miranda Frickers Erklärung von Gruppenbekundungen (2012). Der Beitrag kann inhaltlich durchaus überzeugen. Fraglich ist jedoch, ob ein Artikel, dessen Antezedens in einer Fachzeitschrift erschienen ist, nicht vielmehr für deren Leserschaft diskussionswürdig wäre. Insofern ist der Grund unklar, aufgrund dessen dieser Artikel ausgewählt wurde. Dabei erheben die Sammelbände durch ihre Aufteilung in Kapitel den Anspruch, einen gewissen Grad an Kontinuität aufzuweisen, die an dieser Stelle für Leserinnen nur schwerlich nachzuvollziehen ist. Die fehlende Kontinuität der Beiträge gilt auch hinsichtlich der wechselseitigen Bezüge der Artikel. Nur vereinzelt verweisen sie auch aufeinander, was zumindest hinsichtlich des gemeinsamen Forschungsprojektes überrascht. Gemeinsamer Bezug bleiben stets ältere Artikel, Sammelbände und Monographien.

Obwohl sich die Sammelbände einen gemeinsamen Themenschwerpunkt gesetzt haben, tasten die Artikel immer wieder die Grenzen des gemeinsamen Forschungsgegenstandes ab. Dies führt einerseits zu bemerkenswerten theoretischen Reflexionen, eröffnet aber andererseits Raum für theoretische wie konzeptuelle Missverständnisse. So beschäftigt sich Anna Moltchanova in ihrem Artikel eher mit Wir-Aufmerksamkeit [we-awareness] als mit Wir-Intentionalität [we-intentionality]. Obwohl Moltchanovas Artikel damit implizit durchaus die Frage aufwirft, inwiefern es sich bei Wir-Aufmerksamkeit und Wir-Intentionalität tatsächlich um distinkte Konzepte handelt, werden im Rahmen einer Debatte der Intentionalität und Normativität von diskursiven Praktiken hier phänomenale und diskursive Begriffe vermischt. Dies eröffnet nicht nur den Gebrauch von schemenhaftem Vokabular, was insbesondere in Sammelbänden, die zwei Forschungsansätze kontrastieren, zu unartikulierten Schwierigkeiten führen kann: Obwohl eine Pluralität an Intentionalitätsbegriffen im Sinne der Herausgeber sein dürfte, ist damit nicht mehr eindeutig, ob überhaupt derselbe Forschungsgegenstand untersucht wird.

Auch wenn die Ansätze zur Analyse von Sprechakte theoretisch bereichernd sind, so lassen sich insbesondere die Beiträge von Quill Kukla/Dan Steinberg, Leo Townsend und Mihaela Popa-Wyatt nicht nur unter ähnliche theoretische Ansätze, sondern auch unter einen spezifischen Anwendungsbereich subsumieren: politischer Sprachgebrauch. Interessant wäre es gewesen, diese Perspektiven in ein Verhältnis zu setzen, insbesondere deshalb, weil sie alle z.B. Formen von gewaltsamer Rede verhandeln. Eine theoretische Weiterentwicklung der verschiedenen Ansätze liegt dabei nahe, kann aber wohl im Rahmen der Sammelbände nicht geleistet werden.

Dass mit den Sammelbänden keineswegs alle Widersprüche und Missverständnisse zwischen CI und NI ausgeräumt sind, zeigt exemplarisch Hans Bernhard Schmids Beitrag „Social Roles as Practical Reasons?“:

Brandomian original intentionality, I submit, is collective intentionality, properly un-derstood (that is intentionality that is collective not just in its content or in some conception of its mode, but collective in its subject in virtue of plural pre-reflective self-awareness). (S. 84)

Wenn Schmid hier ursprüngliche Intentionalität mit kollektiver Intentionalität gleichsetzt, dann wirkt dies zunächst wie ein gemeinsamer Grundsatz von CI und NI. Doch bleibt dabei unberücksichtigt, dass auch ursprüngliche Intentionalität bei Brandom etwas ist, was während der Gemeinschaftlichkeit entsteht, durch die sich deontische Kontoführung auszeichnet. Sie entsteht ebenso bei Zuschreibungen und Zuweisungen diskursiver Praktiken wie abgeleitete Intentionalität [derivative intentionality], weist sich aber durch eine andere normative Struktur aus, die gewissermaßen nicht tilgbar ist ohne nicht auch die diskursive Praktik zu tilgen. Keineswegs kann ursprüngliche Intentionalität im Sinne Brandoms als eine sozial-kommunikative bzw. diskursive Voraussetzung verstanden werden wie es kollektive Intentionalität (im Sinne der CI) ist. Dass hier weiterhin philosophische wie theoretische Debatten notwendig sind, weist der Sammelband eindrücklich nach.

Literatur

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Briese, Joschka. „Intentionalität ohne Intentionalismus? Entwurf eines sprachgebrauchs- und zeichenbasierten Konzepts von Denk- und Handlungsfähigkeit.“ In 50 Jahre Speech Acts. Bilanz und Perspektiven, hg. von Simon Meier, Lars Bülow, Frank Liedtke, Konstanze Marx und Robert Mroczynski, 203–226. Tübingen: Narr Francke Attempto, 2019.

Craig, Edward. Knowledge and the State of Nature. Oxford: Clarendon Press, 1990.

Descombes, Vincent. The Institutions of Meaning. Cambridge: Harvard University Press, 2014.

Gilbert, Margaret. Joint Commitment. How We make the Social World. Oxford: Oxford University Press, 2014.

Haase, Matthias. „Drei Formen der Ersten Person Plural.“ In Deutsche Zeitschrift für Philosophie 55.2 (2007), 225–243.

Harendarski, Ulf. „Implizite Intentionalitätszuschreibung an Andere. Die Funktion von Verben.“ In Reden über Andere. Diskursive Konstitutionen von Subjektpositionen und Personalität, hg. von Ulf Harendarski, 31–76, Tübingen: Stauffenburg, 2021.

Heider, Fritz. The Psychology of Interpersonal Relations. New York: John Wiley & Sons, 1958.

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Kukla, Rebecca und Mark Lance. „Yo!“ and „Lo!“: The Pragmatic Topography of the Space of Reasons. Cambridge: Harvard University Press, 2009.

Mercier, Hugo und Dan Sperber. The Enigma of Reason. A New Theory of Human Understanding. Cambridge: Harvard University Press, 2017.

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